Franchise bedeutet Kooperation: sich in klar definierten Rollen gegenseitig ergänzen und gleichberechtigt von dieser Beziehung profitieren.
- Franchisesystem
- Interview
Als ich klein war, war ich von vielen Berufen so begeistert, dass ich ständig neue Ideen hatte – typisch Generalistin. Die Schnittstelle meiner beruflichen Pläne war irgendwo zwischen Kommunikation, Bildung und Fremdsprachen. Daher habe ich mich für ein in alle Richtungen offenes Studium der Anglistik, Romanistik und Skandinavistik entschieden, das mich bis heute prägt.
Mein erster Job als Programmkoordinatorin für den Bereich „High School Program USA“ beim Bonner Büro des Council on International Educational Exchange (CIEE) war der Beginn einer interessanten Reise durch die Welt des internationalen Bildungsaustausches. Diese führte über das American Institute for Foreign Study (AIFS) und StepIn High School International zur 2002 gegründeten Work+Travel Company (WTC).
Die Work+Travel Company war der erste deutsche Anbieter für Backpacker unter dem australischen und neuseeländischen Working-Holiday-Agreement – einer neuen Visakategorie mit Arbeitserlaubnis. Besonders interessant: WTC war ein junges, aufstrebendes Franchisesystem, das ich in der internationalen Expansion unterstützen durfte.
Die vielseitigen Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit den internationalen Franchisepartnern waren entscheidend für das spätere Engagement bei der initiat GmbH. Von 2008 bis 2011 übernahm ich die Leitung der Franchisevermittlung, das Portfolio-Management und den weiteren Aufbau des Pilotstandortes Köln. Meine Zeit bei der initiat GmbH ist durch viele neue Impulse und sympathische Kontakte in die deutsche Franchiseszene unvergessen. 2013 wechselte ich zur global office GmbH, bei der es aufgrund der branchenübergreifenden Dienstleistung, einem tollen Team und außergewöhnlichen Dynamik nie langweilig wird.
Ich arbeite gerne und mag das Zitat von Bob Dylan: „Ein Mensch ist erfolgreich, wenn er zwischen Aufstehen und Schlafengehen das tut, was ihm gefällt.“ Seit 1999 arbeite ich in relativ kleinen Unternehmen und schätze umsetzungsstarke, konstruktive Teams. Job, Familie und private Interessen kann ich bis heute so kombinieren, dass an allen Fronten neue Energie entsteht. Arbeit und Leben gehören zusammen und ergänzen sich.
Die kooperative Form der Zusammenarbeit mit ihren Chancen und Herausforderungen stellen für mich ein Arbeitsumfeld dar, das autoritären, hierarchischen Strukturen überlegen ist. Nachhaltig erfolgreiche Arbeitsbeziehungen auf Augenhöhe entstehen immer dann, wenn alle Beteiligten dies wirklich wollen und bewusst kooperieren. Die Wahrscheinlichkeit hierfür ist in Franchisesystemen höher – und genau dieser Aspekt hat mein Erwerbsleben zu 100% positiv beeinflusst.
Die Tätigkeit in jedem der Franchisesysteme war für mich eine richtige Entscheidung und gute Erfahrung. Dies zu wissen, strahlt auf das Privatleben aus und macht glücklich.
Die erste Phase meines Berufslebens im akademischen Bildungsaustausch war durch Idealismus und eine erfolgreiche internationale Zusammenarbeit geprägt. Trotz oder vielleicht auch wegen der kulturellen Unterschiede gab es einen klaren Willen zur Diplomatie, professionellen Kooperation und konstruktiven Konfliktlösung – besonders in schwierigen Situationen, bei sensiblen Themen und unterschiedlichen Interessen. Es ist nicht selbstverständlich, dass Menschen kooperieren, lösungsorientiert handeln und positiv denken. Für mich ist die Franchisewirtschaft und insbesondere die über den DFV organisierte und unterstützte Qualitätsgemeinschaft der Franchisesysteme ein Milieu, in dem es – wie in der internationalen Zusammenarbeit – auf Idealismus, Diplomatie und ein klares Bekenntnis zur Kooperation ankommt.
Im Bereich der Franchisepartnerschaften ist die Gleichstellung von Franchisenehmerinnen und Franchisenehmern selbstverständlich – und muss nicht individuell verhandelt und erkämpft werden. Insofern sind Franchisesysteme attraktiv für Gründerinnen.
Eine Franchiselizenz ermöglicht außerdem die Regie über den eigenen Terminkalender. So lassen sich Verantwortung und Erfolg im Beruf, Familie und Kinder einfacher kombinieren. Dies trifft auch auf Väter zu – davon profitieren dann auch die dazugehörigen Mütter.
Ich glaube, dass Gleichstellung – wie in allen Unternehmen – auch in den Systemzentralen wichtiger wird und dass die Franchisewirtschaft von der Initiative FiF profitiert, in der sich Frauen gegenseitig motivieren und unterstützen.
Anke Westerveld
Anke Westerveld ist seit 2003 im Franchising aktiv. Nach ersten Erfahrungen bei der Work+Travel Company (WTC) und fünf Jahren Portfoliomanagement bei initiat, blieb die Franchisewirtschaft ihr bevorzugtes „Biotop“. Seit 2013 ist sie bei global office engagiert und kümmert sich als „Head of Public Relations“ um Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit. „Herzensthemen“ sind die - zusammen mit der Stiftung FLY & HELP gegründete - global office-Schule in Namibia und der Partnersupport im Bereich PR.