Franchise gibt mir die Möglichkeit, völlig frei und ungebunden zu arbeiten – ich liebe es, mir den Tag nach meinem Gusto und meinem Tempo und natürlich auch nach den Anforderungen meiner Kunden einzuteilen.
- Franchisenehmerin
- Interview
Mein Traumberuf war Stewardess, weil mich andere fremde Länder und das damit verbundene unbekannte Neue reizte. Ich bin heute noch gerne als Reisende unterwegs und liebe räumliche Veränderungen. Seit dem Verlassen meines Elternhauses bin ich schon zwölfmal umgezogen.
Zunächst entschied ich mich für eine Lehre als Wirtschaftskauffrau, darauf folgte das Studium der Außenwirtschaft in Ost-Berlin und ein Jahr vor dem Abschluss die Flucht nach Westdeutschland. Ich begann im Innen- und später Außendienst bei Appel & Frenzel mit der bekannten Marke Löwensenf, nach ein paar Jahren wollte ich aber noch eine Schippe drauflegen, weil der fehlende Abschluss an mir nagte. Daher habe ich abends ein berufsbegleitendes Direktstudium der „Wirtschaftswissenschaften“ draufgesattelt und währenddessen zwei fantastische Kinder geboren.
Ich hatte mich 2015 initiativ bei global-office beworben und wie man mir später erzählte, war es das perfekte Match für eine Franchisepartnerschaft. Einziges Problem: die Region war frisch an einen anderen Gründer vergeben. Ich nutzte die Gelegenheit zu einer freiberuflichen Kooperation und fand das eine gute Gelegenheit, mich als „Selbständige“ zu testen. Wie komme ich beim Kunden an? Kann ich den Sack zu machen? Liegt es mir? Und dann kam DIE Gelegenheit! Mein Kooperationspartner nutzte die Sonderregelung, die der Franchisegeber jeden neuen Franchisenehmer einräumt, aus persönlichen Gründen für einen überraschenden Rückzug und ich bekam meine Chance, direkt ins kalte Wasser zu springen. Jetzt folgten Businessplan, Bankgespräche und ein paar schlaflose Nächte. Am nächsten Morgen rief mein alter Arbeitgeber und verhalf mir zum ersten Auftrag. So kam eins zum anderen.
Ich hatte die Selbständigkeit nicht auf dem Schirm und keine Berührungspunkte mit der Franchisewirtschaft. global office hat die Idee der Selbstständigkeit in mir entzündet, obwohl ich in meiner Angestellten-Laufbahn bis dahin sehr glücklich war. Die Möglichkeit, Unternehmerin zu werden, war für mich so spannend, dass ich sie einfach umsetzen musste.
Ich möchte die Selbständigkeit nicht mehr missen. Ich liebe es, mir den Tag nach meinem Gusto und meinem Tempo und natürlich auch nach den Anforderungen meiner Kunden einzuteilen. Ich bin froh, keinen Arbeitgeber mehr um Erlaubnis für irgendwelche familiären Termine zu bitten. Die Vereinbarkeit von Familie & Beruf ist endlich da.
Ich fühle mich frei und nahezu ungebunden.
Ich arbeite noch daran, im Urlaub mal zu 100% nicht arbeiten zu müssen. Spätestens im nächsten Jahr wird mir auch dies gelingen, weil ich eine fantastische Mitarbeiterin gefunden habe.
Mein Mann folgte mir in die Selbständigkeit. Wir gründeten Anfang 2016 ein gemeinsames Unternehmen – die Finke & Finke oHG. global-office mache ich zu 98% alleine, mein Mann unterstützt mich höchstens einmal bei buchhalterischen Vorgängen, die ich nicht so mag. Sein Portfolio ist auf Strategieberatung, Marketing & Veränderungsmanagement, Veranstaltungsmoderation sowie Führungskräftetraining ausgerichtet. Wir unterstützen uns gegenseitig, wo es passt. Mit der Küche handhaben wir es am Abend übrigens so: wer sie zuerst betritt, macht das Essen :).
Für mich ist es genau richtig. Ich kann mich auf meine 30-jährige Vertriebs- und Marketingstärke konzentrieren, indem ich auf den unterschiedlichsten Wegen Kunden akquiriere. Ich partizipiere von der technischen Anbindung an SAP, von einem engagierten Verwaltungsteam und der ebenfalls durch den Franchisegeber gestellten Call-Center-Dienstleistungen in Form von vielen freundlichen Telefonengeln für die In- und Outbound Telefonie.
Darüber habe ich mir, ehrlich gesagt, noch keine Gedanken gemacht, da es noch Hunderte von Anrufbeantwortern, unzählige nervige Warteschleifen und zahlreiche Personalengpässe gibt und geben wird, für die wir eine Alternative darstellen. Ich möchte mich persönlich dafür engagieren, dass wir als Menschen am Ende einer Telefonleitung statt irgendwelchem technischen Gedöns auf einen Menschen treffen, der sich wertschätzend mit unseren Anliegen beschäftigt. Genau hierin liegen für mich die Zukunftschancen des Modells, das aus meiner Sicht gerade deshalb so gut funktioniert, weil digitale Touchpoints und automatisierte Kommunikation das direkte Telefonat von Person zu Person in natürlicher Sprache als Back-Up brauchen. Nicht alle Anliegen lassen sich standardisieren, nicht jeder hat die Möglichkeit, in jeder Situation schriftlich zu kommunizieren. Das Telefon lebt weiter.
Cathleen Finke
Cathleen Finke ist geschäftsführende Gesellschafterin der 2016 gegründeten Finke&Finke oHG und in dieser Rolle Lizenznehmerin bei global office. Mit 30 Jahren Marketing-Erfahrung als Automotive-Insiderin, Kontaktstärke, Herz und fundiertem Wirtschaftswissen gelang ihr der Wechsel in die Unternehmerrolle leicht. In den letzten acht Jahren verankerte sie das global office-Geschäftsmodell in der Region Koblenz-Montabaur mit großem Elan.